Rezension: Olia Hercules – Kaukasis – Eine kulinarische Reise durch Georgien und Aserbaidschan

[Werbung] Die Region um den Kaukasus ist kulinarisch eine eher unbekannte. Selten finden sich Länder wie Georgien oder Aserbaidschan als Thema in einem Kochbuch. Die westliche Kochbuchwelt wird doch stark von Büchern über die mediterrane, moderne oder vegetarische Küche und von Titeln von bekannten Köchen dominiert.

Mit „Kaukasis – Eine kulinarische Reise durch Georgien und Aserbaidschan“ hat Olia Hercules ein Kochbuch geschrieben, dass den Leser mit auf ihre Reise durch diese Region nimmt.

Diese Buchrezension ist Teil der kulinarischen Weltreise vom Foodblog volkermampft. Jeden Monat „reisen“ Foodblogger gemeinsam um die Welt und schreiben über die Kulinarik eines Landes mit Rezepten, Berichten oder Kochbuchrezensionen. Mein erster Beitrag aus dieser Reihe führte nach Italien zur Officina della Bistecca vom Schlachter Dario Cecchini. Diesen Monat hat uns die Reise nach Georgien verschlagen.

Olia Hercules wurde 1984 im Süden der Ukraine geboren, ist aber bereits mit 12 nach Zypern ausgewandert. Später ging es für sie nach England, wo sie nach ihrem Studium einige Jahre als Journalistin arbeitete. Ihre wahre Leidenschaft lag aber beim Kochen und nach der Finanzkrise 2008 hing sie ihren Job an den Nagel. Nach einer Kochausbildung arbeitete sie in verschiedenen Restaurants in London, unter anderem bei Ottolenghi.

2015 veröffentlichte Olia Hercules ihr erstes Kochbuch: Mamuschka (leider nicht mehr erhältlich). Ein Kochbuch über ihre Wurzeln und die Rezepte ihrer Familie. Dabei spannte sie bereits einen Bogen über die Region von der Ukraine, über Moldawien bis hin zum Aserbaidschan und Usbekistan. Ihr Erstlingswerk war ein riesiger Erfolg und hat über 100 000 Exemplare verkauft. Kaukasis ist nun ihr zweites Buch, das 2018 auf den Markt gekommen ist.

Das Buchcover zeigt ein buntes, pastelfarbenes Mosaik, dass einen schneebedeckten Berg, im griechischen Kaukasis, zeigt.
Die Fotografien im Inneren des Buches stehen durchaus in einem gewissen Kontrast zum farbigen Cover. Diese authentischen Reisefotografien von Elena Heatherwick sind keine arrangierten Hochglanzfotos aus dem Studio. Die Bilder wirken oft eher dunkel, mit natürlichem Licht und viel Schatten. Einige Rezepte haben kein Foto, vielmehr wird das Leben der Menschen vor Ort gezeigt. So schafft das Buch einen sehr authentischen Look, hebt sich von vielen anderen Kochbüchern ab und erinnert an eine Reisereportage.

Auch die Kapiteltitel sind durchaus eigenwillig: „Quer durch den Garten“, „Mehl & Asche“, „Fleisch & Fisch“, „Schmerz, lass nach!“ (Rezepte gegen den Kater!) und „Süße Sachen“.

Das Kochbuch enthält viele vegetarische Rezepte, da Fleisch in dieser Region immer noch etwas besonderes ist. Wie es überall auf der Welt sein sollte.

Jedes Rezept wird mit einem persönlichen Text eingeleitet, der manchmal sogar länger als das Rezept selbst ist. Das gefällt mir sehr gut, da es einen Bezug zu der Region, den Menschen und der Kulinarik herstellt.

Die meisten Zutaten findet man problemlos im Supermarkt und zumindest in Hamburg gibt es auch einige russische Supermärkte, die die meisten Produkte haben sollten. Bei vielen Rezepten werden aber auch Alternativen für besondere Zutaten und Gewürze genannt. Das Buch listet am Ende alle ungewöhnlicheren Zutaten, wie zum Beispiel Tkemali (Würzsoße aus Kirschpflaumen), mit einer Erläuterung auf. Außerdem werden Bezugsquellen in Deutschland genannt.

Die Gerichte sind eher auf der rustikalen Seite anzusiedeln und man sieht die Einflüsse aus Küchen der umliegenden Länder, wie der Türkei oder Russland. Das Buch ist eben kein Kochbuch, bei dem sich jemand zeitgenössische Gerichte ausgedacht hat, die möglichst vielen Menschen gefallen könnten. Stattdessen enthält es über 100 traditionelle Gerichte aus der Region. Die authentischen Rezepte sind eben genau dies: authentisch.

Getestet haben wir unter anderem Mzwadi. Ein georgischer Schaschlik, mit wunderbar saftigem Schweinefleisch, der mit Wein und einer Mischung aus Zwiebeln, Granatapfel und Korianderblättern gewürzt wird.

Auch das Rezept „Gias Pilze mit Ei“ hat es uns als herzhaftes Frühstück sehr angetan.

Ein paar der Rezepte findet ihr übrigens auch auf der englischsprachigen Webseite von Olia Hercules, wie zum Beispiel das Mzwadi. So könnt ihr euch schon im Vorwege einen Eindruck von den Rezepten machen.

Mit Kaukasis hält das erste Kochbuch dieser Region Einzug in meine Sammlung. Dadurch mangelt es mir durchaus an Erfahrung mit dieser Küche. Hier und da hätte ich mir ruhig ein bis zwei Fotos mehr zu den Rezepten gewünscht, um mir das Gericht besser vorstellen zu können.

Kaukasis ist ein guter Vertreter der Kochbücher über Länderküche. Wer ein besonderes Kochbuch haben möchte, das nicht mit den immer gleichen Rezepten aufwartet oder in seiner Sammlung noch kein Kochbuch aus dieser Region besitzt, ist mit diesem Buch von Olia Hercules gut beraten.

Hinweis: Das Kochbuch wurde mir für diese Rezension vom Koch Kontor in Hamburg kostenfrei zur Verfügung gestellt. Seit wenigen Wochen könnt ihr auch im neuen Onlineshop vom Koch Kontor bestellen. Wenn ihr Kochbücher kaufen wollt, dann schaut hier doch mal vorbei und unterstützt ganz nebenbei eine kleine Buchhandlung und den unabhängigen Fachhandel.

Kaukasis – Eine kulinarische Reise durch Georgien und Aserbaidschan
Autorin: Olia Hercules
ISBN: 978-3957281494
Verlag: Knesebeck
Seiten: 240

Blogger Aktion "Die kulinarische Weltreise" von @volkermampft hält in Georgien

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Wilma von Pane-Bistecca mit Georgische Auberginen/Badridschani
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Petra von Chili und Ciabatta mit Mzwadi – georgische Grillspieße, gebratene Tomaten mit Walnüssen und Zucchini mit Knoblauch-Joghurt
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Petra von Chili und Ciabatta mit Pkhali – Rote Bete-Paste, Spinatpaste und ein nussiger Tomaten-Gurken-Salat
Frederike von Fliederbaum mit Kalte Walnuss-Granatapfel Sauce zu gebratener Forelle
Sabine von Schmeckt nach mehr mit Der Geschmack von Georgien und Rezept für Wildkräuter-Walnuss-Paste (Pchali)

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Kommentare

16 Antworten zu „Rezension: Olia Hercules – Kaukasis – Eine kulinarische Reise durch Georgien und Aserbaidschan“

  1. Avatar von Renate

    Hallo Sascha,

    die Gerichte sehen wirklich sehr lecker aus und das Buch scheint mit viel Liebe gemacht worden zu sein. Wenn das Land so viele verschiedene Einflüsse hat, muss das Essen ja gut sein.

    Liebe Grüße
    Renate

    1. Avatar von Sascha

      Hallo Renate,

      danke! Ja, das Essen ist wirklich super 🙂

      Viele Grüße

      Sascha

  2. […] Backmaedchen 1967: Chatschapuri georgisches Käsebrot | Turbohausfrau: Georgischer Käsefladen – Chatschapuri adschraruli + Georgische Melanzaniröllchen mit Walnussfülle – Badrijani Nigvzit | Fränkische Tapas: Tschurtschchela | Pane-Bistecca: Shkmeruli – Georgisches Huhn in Milch gekocht + Khinkali – Georgische Dumplings + Georgische Auberginen/Badridschani | Mein wunderbares Chaos: Chinkali – Teigtaschen aus Georgien | Chili und Ciabatta: Schqmeruli – georgisches Milch-Knoblauch-Hähnchen und ein Bohnen-Paprikasalat + Mzwadi – georgische Grillspieße, gebratene Tomaten mit Walnüssen und Zucchini mit Knoblauch-Joghurt + Chanakhi – georgischer Lammeintopf mit Aubergine | zimtkringel: Adzhika – scharfe Würzpaste | magentratzerl: Chartscho – Rindfleischeintopf in Walnusssauce + Ossetische Hefeteigfladen mit Spinat und Käse | volkermampft: | Brittas Kochbuch: Georgischer Apfelkuchen + Tschanachi aus dem Slow Cooker | Coffee2Stay: Satsivi mit süßem Pilav-Reis | Brotwein: Mzwadi – Georgische Schaschlik Spieße vom Grill + Spinat mit Walnuss – Spinatsalat georgischer Art + Rote Bete Salat mit Walnuss auf georgische Art | The Gourmet Apron: Rezension: Olia Hercules – Kaukasis – Eine kulinarische Reise durch Georgien und Aserbaidschan […]

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  6. Avatar von Küchenlatein
    Küchenlatein

    Sehr spannend die georgische Küche. Vielen Dank für den Tipp mit der englischsprachigen Website. Ich habe mir ein strenges Kochbuchkaufverbot auferlegt. Wobei ich zugeben muss, dass ich bei Frankreich wieder schwach wurde

    1. Avatar von Sascha

      Bei mir passen ja auch einfach keine Kochbücher mehr hin. Muss wohl eine neue Unterkunft her 😀

  7. […] von Brotwein mit Chatschapuri – georgische Käse-Brot-Fladen Sascha von The Gourmet Apron mit Rezension: Olia Hercules – Kaukasis – Eine kulinarische Reise durch Georgien und Aserbaidschan Britta von Brittas Kochbuch mit Odschakhuri Ulrike von Küchenlatein mit Georgischer […]

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  10. Avatar von Tina von Küchenmomente
    Tina von Küchenmomente

    Hey Sascha,

    vor der „kulinarischen Weltreise“ habe ich mich null mit der georgischen Küche beschäftigt und kannte Olia Hercules auch nicht. Einen Monat später sieht das schon ganz anders aus. Schöne Koch- und Backbücher sind ja seit Jahren meine absolute Leidenschaft und spätestens nach deiner Rezension bin ich von Kaukasis überzeugt.

    Liebe Grüße
    Tina

  11. […] – georgische Käse-Brot-Fladen Sascha von The Gourmet Apron mit Rezension: Olia Hercules – Kaukasis – Eine kulinarische Reise durch Georgien und Aserbaidschan Frederike von Fliederbaum mit Kalte Walnuss-Granatapfel Sauce zu gebratener Forelle Sabine von […]

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